Der 02 besitzt eine selbsttragende Stahlblech- Karosserie mit McPherson-
Vorderachse und Schräglenker- Hinterachse. Ab dem 2002 ist das Fahrwerk
zusätzlich mit Stabilisatoren vorne und hinten ausgestattet. Die einzelnen
Modellvarianten unterscheiden sich hauptsächlich im Hubraum und der
Art der Gemischaufbereitung:
1502 | 1602 | 1802 | 2002 | 2002TI | 2002tii(*) | 2002 turbo | |
PS bei U/min | 75/5800 | 85/5700 | 90/5250 | 100/5500 | 120/5500 | 130/5800 | 170/5800 |
Hubraum ccm | 1573 | 1573 | 1754 | 1977 | 1977 | 1977 | 1977 |
Verdichtung | 8,0 | 8,6 | 8,6 | 8,3 (8,5) | 9,3 | 9,5 (10,0) | 6,9 /0,55atü |
Gemisch- Aufbereitung |
1 x 38 Solex |
1 x 38 Solex |
1 x 38 Solex |
1 x 40 Solex |
2 x 40 Solex |
mech. Einspr. | Einspr. Turbo |
sek 0-100 km/h (4-Gang) | 14,3 | 12,9 | 11,6 | 10,8 | 9,2 | 9,7 | 7,0 |
Höchst- Geschwindigkeit |
155 | 161 | 171 | 175 | 186 | 191 | 211 |
Verbrauch / Oktanbedarf | 12,0 / 91 | 11,6 / 95 | 12,8 / 95 | 13,2 / 95 | 12,7 / 98 | 12,3 / 98 | 15,9 / 98 |
(*) die Testwerte vom 2002tii wurden mit der "langen" Übersetzung (i=3,45) vom Mod. 1971 ermittelt |
Alpina A1 | Koepchen | Alpina A4 | Schnitzer | May-Turbo | Koepchen | Schnitzer 4V | |
PS bei U/min |
115 5800 |
150 6800 |
155 6600 |
170 7000 |
170 6500 |
212 n. bek. |
>220 7500 |
Verdichtung | 8,3 | 10,5 | 10,0 | 10,2 | 8,5 /0,6atü | >10 | n. bek. |
Nockenwelle | 264° | 300° | 300° | 324° | 264° | 324° | n. bek. |
Gemisch- Aufbereitung |
2 x 40 Solex |
2 x 45 Solex |
Einzeldr. Einspr. | 2 x 45 Weber |
1 x 40 Solex |
2 x 45 Solex |
2 x 48 Solex |
sek 0-100 km/h | 9,2 | 8,0 | 7,4 | 7,3 | 8,5 | 7,4 | n. bek. |
Höchst- Geschwindigkeit |
190 | 204 | 212 | 204 | 202 | 195 i=4,75 | n. bek. |
Verbrauch / Oktanbedarf | 12,5 91 |
18,1 98 |
13,9 98 |
16,8 98 |
14,9 98 |
- 98 |
- 98 |
Eine Auswahl aus den verschiedenen Angeboten. Die Messwerte wurden
Testberichten entnommen (keine Werksangaben).
Meist wurde als Ausgangsbasis für leistungsgesteigerte Motoren
der 2,0L Motor verwendet.
Der Alpina A1 basiert auf dem 2002, der einzelne Fallstromvergaser
wird durch zwei Doppelvergaser gleicher Nennweite ersetzt. Durch die gleichmäßigere
Gemischverteilung wurde auch der Oktanbedarf des Motors verringert: statt
Superbenzin konnte nun Normalbenzin getankt werden, ein Kaufargument zur
Zeit der Ölkrise! Von den Fahrleistungen und den Unterhaltskosten
her brauchte er einen Vergleich mit dem 2002tii nicht scheuen, der Kaufpreis
war trotz Umbau günstiger.
Die Versionen im "Mittelfeld" entstanden zum einen auf Basis des 2002
/ 2002TI mit Doppelvergasern von Solex oder Weber, zusätzlich wurden
hier auch weitere Motorenteile - von der Nockenwelle bis hin zu Schmiedekolben
und Zylinderköpfen mit geänderten Brennräumen - modifiziert.
Der Alpina A4 (Basis 2002tii) besitzt ebenfalls ein modifiziertes Innenleben,
die Gemischaufbereitung erfolgt hier aber über eine geänderte
Einspritzanlage: statt den gebogenen Schwingrohren mit zentraler Drosselklappe
hat hier jeder Zylinder seine eigene Drosselklappe.
Einen ganz anderen Weg ging der Ingenieur Michael May: der
weitgehend unveränderte Motor des 2002 wurde durch einen nachträglich
angebauten Turbolader getunt. Die angegebene Höchstleistung erscheint
etwas optimistisch - die aufgeladenen Werks- Tourenwagen von 1969 leisteten (mit
1.0 bar Ladedruck) 280 PS.
Der Koepchen-2002 mit 212 PS ist ein Renntourenwagen ohne Straßenzulassung.
Der Wagen - von 1971 - war noch mit Vergasern und einem seriennahen
Zweiventil- Zylinderkopf ausgerüstet. Im März des darauffolgenden
Jahres lief bei Schnitzer in Freilassing bereits ein Prototyp des Vierventilmotors
auf dem Prüfstand. Möglich wurde dies durch eine Reglement- Änderung
der FIA: für eine Homologation war nun eine Mindeststückzahl
von 100 gefertigten Zylinderköpfen nötig. Um diese Stückzahl
zu erreichen, wurden auch die Werksrallyewagen (Fahrer: Achim Warmbold)
mit Schnitzer- Motoren ausgerüstet. Jacques Laffite wurde mit einer
Weiterentwicklung 1975 Formel-2 Europameister. Auf 1,4 L reduziert und
mit einem Turbolader versehen, wurde das Triebwerk 1977 in der deutschen
Rennsportmeisterschaft eingesetzt, mit anfangs 380 PS bei 9500/min (Ladedruck
1,3 bar). In der Leistungsausbeute wurde dieser Motor nur noch vom BMW
Formel-1 Motor der achtziger Jahre übertroffen: Qualifikationsmotoren
leisteten deutlich über 1000 PS bei 5,1 bar Ladedruck. Der Motorblock
wurde mit geringen Änderungen aus der Serienfertigung übernommen.
Eine Leistung von ca. 400 PS verdeutlicht, welche Möglichkeiten im 1966 vorgestellten 02 steckten. |
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