Inhalt: Zweiventilmotor, Vierventilmotor, Vergaser und Einspritzung, Getriebe
Serienmäßig sind alle BMW 02 (abgesehen vom Automatic) mit 4 Vorwärtsgängen ausgestattet. Anfangs wurde das Getriebe Typ Getrag 232/6 (mit Porsche- Synchronisierung) eingesetzt. Kurz vor der Modellpflege '71 wurde auf das Getrag 242/6 (mit Borg-Warner- Synchronisierung) umgestellt.
Der Kraftfluss
ist hier schematisch an einem 5-Gang Getriebe dargestellt:
(mit der Maus am Schaltschema Gang einlegen)
Die Vorgelegewelle (gelb) mit den fest montierten Gangrädern wird von der Eingangswelle (rot) angetrieben, auf der Ausgangswelle (grün) laufen die Gangräder frei mit und werden erst beim Einlegen eines Ganges mit der Welle verbunden. Im direkten Gang werden Ein- und Ausgangswelle verbunden. Vor dem Herstellen der kraftschlüssigen Verbindung werden Gangrad und Welle auf die gleiche Drehzahl gebracht (synchronisiert).
Funktionsweise der Porsche-Synchronisierung: Zum Einlegen eines Ganges wird die Schaltmuffe über den Synchronring in Richtung Gangrad bewegt. Bei unterschiedlichen Drehzahlen spreizt sich der Synchronring, durch die Reibung zwischen beiden Teilen gleicht sich die Drehzahl an. Die Schaltmuffe kann schließlich über den Synchronring geschoben werden und mittels der Verzahnung den Kraftschluss herstellen. Der eingelegte Gang bzw. die Schaltmuffe wird durch den Synchronring gehalten. |
Hier liegt auch der wesentliche Nachteil des Systems: Zum Einlegen eines Ganges bei stehendem Getriebe ist eine erhöhter Kraftaufwand erforderlich, ebenso zum Herausnehmen einer Fahrstufe. Deshalb ist auch Porsche selbst 1989 von diesem System abgegangen.
Beim System Borg-Warner wird der Gleichlauf mittels einer kegeligen Reibfläche an Gangrad und Synchronring hergestellt. Der Synchronring wird bei Verschieben der Schaltmuffe durch die Synchronriegel gegen die Reibfläche gedrückt.
Bei unterschiedlichen Drehzahlen verdreht sich der Synchronring, und blockiert durch die Sperrverzahnung an der Außenseite die Schaltmuffe. Nach Angleichen der Drehzahl wirkt keine Seitenkraft mehr auf den Ring, Sperr- und Schaltverzahnung liegen in einer Ebene. Die Schaltmuffe kann nun an das Gangrad geschoben werden und über die Schaltverzahnung den Kraftschluss herstellen. |
|
Getrag 232/6 (System Porsche) |
Getrag 242/6 (System Borg-Warner) |
---|---|---|
1. Gang | 3,83 | 3,76 |
2. Gang | 2,05 | 2,02 |
3. Gang | 1,35 | 1,32 |
4. Gang | 1,00 | 1,00 |
R. Gang | 4,17 | 4,10 |
Gegen Aufpreis bzw. zum nachträglichen Einbau war von BMW ein 5-Gang Sportgetriebe lieferbar. Es wurde ausschließlich das Getriebe Typ Getrag 235/5 (System Porsche) eingesetzt. Die Weiterentwicklung, das Getrag 245 (Borg-Warner), wurde werksseitig erst im Dreier-BMW verwendet. Es wird jedoch häufig für nachträgliche Umbauten benutzt (eine Beschreibung der erforderlichen Umrüstarbeiten gibt es auf der Seite www.strichzwo.de).
Getrag 235/5 Sportgetriebe |
Getrag 245/2 Sportgetriebe |
Getrag 245/4 Schongetriebe |
|
---|---|---|---|
|
(System Porsche) | (System Borg-Warner) | |
1. Gang | 3,37 | 3,76 | 3,68 |
2. Gang | 2,16 | 2,33 | 2,00 |
3. Gang | 1,58 | 1,61 | 1,33 |
4. Gang | 1,24 | 1,23 | 1,00 |
5. Gang | 1,00 | 1,00 | 0,805 |
R. Gang | 4,00 | 4,10 | 3,67 |
Warum 5 Gänge?
Um die Motorleistung optimal auszunutzen, sollte beim Hochschalten die Drehzahl
des Motors nicht unter jene des maximalen Drehmoments abfallen. Dazu müsste der
Motor aber über die Nenn- und evt. Maximaldrehzahl ausgedreht
werden. Wenn der Geschwindigkeitsbereich auf fünf statt auf vier Gänge
aufgeteilt wird, fallen die Drehzahlsprünge kleiner aus. Beim
|
|
|
Da Getriebe nicht nach der Leistung, sondern nach dem maximalen Drehmoment dimensioniert werden, gibt es gewöhnlich auch bei leistungsgesteigerten Motoren keine Festigkeitsprobleme. Eine Ausnahme bilden aufgeladene Motoren, deren höhere Leistung meist über ein höheres Drehmoment bei ähnlicher Drehzahl erreicht wird. Für Tourenwagen der Gruppe 2 wurde deshalb das ZF-Getriebe vom großen Sechszylinder homologiert.
Der Abrollumfang von verschiedenen Reifengrößen - und dessen
Einfluss
auf die Geschwindigkeit - kann über den Drehzahlrechner
ermittelt werden.
zurück zum Zweiventilmotor, Vierventilmotor, Vergaser und Einspritzung
© 2003 Karl-Heinz Lohr, Marktl | =>Impressum/Haftungsausschluss =>zur Startseite |